Berichte von 03/2020

Time to say Goodbye!

24März2020

Wie die meisten bereits wissen, befinde ich mich wieder in Deutschland. Die Entscheidung über meine Rückkehr wurde am Freitag innerhalb von einer halben Stunde beschlossen. Natürlich hat man auch schon darüber nachgedacht innerhalb der vorherigen Woche, jedoch habe ich mich Donnerstag Abend entschieden dort zu bleiben, da es ja erstmal nur 4 Wochen sind. Nachdem ich dann den Freitag morgen runter gekommen bin um die kleine zu wecken und zur Schule zu bringen, hat meine Gastmutter mir erzählt, dass der Premieminister die Coronawelle über 12 Wochen ziehen möchte. In 12 Wochen wäre dann Mitte Juni und dann wäre immer noch kein Ende in Sicht. Nachdem meine kleine dann in der Schule war, bin ich dann zu einer Freundin und habe mich mit ihr über eine Rückkehr unterhalten und uns generell über die Nachrichten ausgetauscht. Am Mittag bin ich dann zurück und habe dann meine Gasteltern angesprochen, ob man nicht heute Abend über das Thema sprechen könnte, damit sie darüber nachdenken, was sie in meiner Situation machen würden. Nachdem ich den beiden die Frage gestellt hatte, ging die Entscheidung auch sehr schnell. Meine Gastmutter hat sich ganz oft entschuldigt, dass sie noch gar nicht darüber nachgedacht hat, obwohl es ja auch meine Aufgabe ist, diese Themen anzusprechen.

Am Ende trafen wir die Vereinbarung, dass ich erstmal nach Hause gehe und möglicherweise wieder komme, wenn der Virus bekämpft ist. Daraufhin hab ich Papa angerufen. Papa hat dann innerhalb von einer kurzen Zeit alles organisiert. Ich habe dann eben schnell meine Koffer gepackt und noch mein Fitnessstudio gekündigt. Am Abend habe ich dann noch Essen für die Fahrt besorgt und natürlich Süßigkeiten für die Familie.

Den Samstag ist Papa dann ganz früh los gefahren und war dann um 1 Uhr bei mir. Ich habe dann noch ein Foto mit meiner Gastfamilie gemacht und dann sind wir los. Zum Glück haben wir die Fähre eher bekommen und waren dann um halb 12 zuhause. Hier hat Mama uns schonn längst erwartet, nachdem ich auf der Fahrt bereits gefühlte 100 Nachrichten bekommen habe.

Am Sonntag habe ich dann alles ausgepackt und gemerkt, dass ich viel zu viel Kleidung habe.

Nun fange ich hier hoffentlich bald an zu arbeiten, damit ich nicht vor Langeweile sterbe.

Damit war das auch erstmal mein letzter Blog, denn mein Auslandsjahr ist somit leider vorzeitig beendet. Momentan habe ich aber auch nicht viel Hoffnung, dass ich nochmal zurück kann in den nächsten paar Wochen.

Bleibt alle gesund und ich hoffe wir sehen uns dann bald auch mal wieder.

Grüße aus Deutschland

Eure Lorena

Erster Besuch von Deutschland und mein erster Krankenhausbesuch

15März2020

Da seit dem letzten Update ein wenig Zeit vergangen ist, hab ich mal wieder beschlossen euch zu berichten wie es hier in England bei mir aussieht.

Den Freitag nach dem letzten Blogeintrag war Valentinstag. Passend am Freitag ist dann Post von meiner Familie angekommen mit einer Valentinsüberraschung und ganz vielen weiteren Dingen. Abends haben Louisa, Monique und ich uns dann einen schönen Abend mit Wein gemacht. Das folgende Wochenende war ich dann in London shoppen. Von den 6 erwünschten Dinge habe ich ganz genau eine Sache bekommen. Aber es ist ja immer so,dass man genau dann nichts findet. Außerdem habe ich an dem Tag mich dann noch von Louisa verabschiedet, da sie den Sonntag dann nach Hause geflogen ist. Darauf die Woche war den endlich Vici zu Besuch. Am Samstag war ich erst noch mit Monique im Museum of Brands und abends sind wir dann mit Vici, Lea und Magdi feiern gegangen. Da der Club leider so überfüllt war, sind wir schon um halb 2 gegangen, da man nicht mehr stehen konnte. Den Sonntag haben Vici, ein paar weitere Mädels und ich uns dann noch im Pub zum Mittagessen getroffen. Den kommenden Dienstag hat mich dann die Grippe erwischt. Durch den Dienstag und Mittwoch hab ich mich dann noch durch gequält und den Donnerstag hat meine Gastmutter mich gezwungen, dass ich mich beim Arzt registriere. Aus dem Anruf für die Registration entstand dann ein Anruf zu dem Nhs. Dort war ich dann eine Stunde in der Warteschlange mit Verdacht auf Corona. Vom NHS wurde ich dann ins Krankenhaus geschickt. Lieberweise hat mein Gastvater mich dort hin gefahren und sich um die kleine gekümmert. Vorher hab ich dann ganz schnell alle meine Unterlagen zur Auslandskrankennversicherung raus gekramt. Dort angekommen hat man die aber gar nicht gebraucht, denn ich wurde nicht mal nach einem Ausweis gefragt. Anschließend wurde mir dann gesagt, dass ich die Grippe habe (das hab ich von Anfang an gesagt). Da der Arzt mich Bettruhe verschrieben hat, blieb ich das ganze Wochenende im Bett. Von da an sind dann bei uns in England die Hamsterkäufe angefangen. Mitten diese Woche bin ich in den Laden und wollte Vollkornnudeln kaufen und hatte schon Sorge das ich keine mehr bekomme, aber anscheinend sind die Vollkornnudeln nicht so beliebt und ich hatte noch eine große Auswahl an Nudeln. Am letzten Samstag bin ich dann nach Elephant and Castle zu einer Essenshalle gefahren. Aus Panik das bei uns die Läden auch bald zu machen, bin ich dann noch schnell ins Nagelstudio, damit meine Nägel wenigstens frisch sind. Man muss ja irgendwo Prioritäten setzten. Abends war ich dann im Kino. In dem Kinosaal saßen ganze weitere 4 Personen. Heute haben Monique und ich dann eine Streetart Tour gemacht, die viel besser als die erste war und sind noch in ein kleines Cafe bei Marble Arch gegangen. Dann kam ich nach Hause und die Realität hat mich entgültig wieder eingeholt. Natürlich merkt man auch in London das überall Panik ist, speziell wenn die sonst rappelvolle Brick Lane oder Oxford Street plötzlich leer sind. Zu meinem Glück haben meine Gastkinder noch Schule. Jedes Au pair hofft hier nur, dass das auch noch lange so bleibt. Wir warten eigentlich aber nur noch darauf das auch diese nächste Woche geschlossen werden. Mein Gastvater arbeitet jetzt ab nächste Woche zu Hause und ich bin mal gespannt ob meine Besucher mich wirklich besuchen können. Ich hoffe erst mal das Felix und Nele nächste Woche hier in London sein können und das nicht alles geschlossen ist und das dann in drei Wochen Mama, Papa und Bella kommen können und ich noch ein einhalb Wochen zuhause in Deutschland sein kann. Bisher versuche ich positiv zu denken, denn der Gedanke hier fest zu sitzen und nicht über Ostern dazu sein deprimiert dann doch ziemlich. Ich fühle mich zwar sehr wohl in meiner Gastfamilie, aber trotzdem wäre ich jetzt gerade lieber zuhause in Deutschland, denn genau jetzt wirken die nur 587 km weiter als nie zuvor.

Eigentlich ist es aber viel zu schön um sich solche Gedanken jetzt machen zu müssen, denn jetzt langsam wird das Wetter schön und der Frühling beginnt hier. Ich konnte nun endlich meine Winterjacke gegen die Lederjacke eintauschen und die Wintersachen sind jetzt schon alle im Koffer verpackt, denn die Sonne fängt jetzt langsam an öfter zu scheinen und wir haben endlich angenehme 10- 15 Grad.

Ich hoffe euch allen geht es gut und ich werdet nicht krank.

Liebe Grüße aus England

Eure Lorena